Jubiläumsjahrgang zieht in die Welt

Im 50. Jahre ihres Bestehens entließ die Gemeinschaftshauptschule Zülpich am Donnerstag, den 27.6.2019, ihre Abschlussklassen. Passend zum Wetter strahlten 58 Schülerinnen und Schüler, als ihnen die Schulleiterin, Frau Ursula Pielen, zu fortgeschrittener Stunde ihre Zeugnisse überreichte. Denn alle sind in Zukunft durch Ausbildung, weiterführende Schulen einschließlich der gymnasialen Oberstufe, wirklich gut versorgt.

Die Feierlichkeiten begannen traditionell mit einem Gottesdienst in St. Peter, den die Abschlussklassen vorbereitet hatten und den Pfarrer Zumbusch und Vikar Clouth gemeinsam zelebrierten. – Anschließend spazierte die festlich gekleidete Schar zur Hauptschule, wo sie zahlreiche flinke Hände aus dem 9. Jahrgang mit einem kleinen Imbiss und Getränken herzlich willkommen hießen. Nach einem kurzen Grußwort von Frau Koch, Klassenlehrerin der 10B, moderierten Malte Weitz und Max Ackermann (beide Entlassschüler)  gekonnt durch das mehrstündige Programm, das die schuleigene Blaskapelle mit vier weltbekannten Titeln (Happiness, Smoke on the Water, Europe, Oye como va) schwungvoll eröffnete.

In seiner nun folgenden Ansprache griff Bürgermeister Ulf Hürtgen das Motto der 10er, „Abschluss 10 – Teamwork war alles – Champs“, dankbar auf und verwies auf die guten Ausbildungschancen, zu denen 83 zur Zülpicher Ausbildungsbörse zählende Firmen , darunter auch Hochschulen und Behörden, einschließlich der Karrieremöglichkeiten auch in seinem Haus, der Verwaltung, vieles zu beitrügen. Er gratulierte den Hauptschülern zu ihren Abschlüssen, wünschte ihnen für ihre Zukunft viel Glück und richtete seinen Dank ausdrücklich auch an das Lehrerkollegium und die Schulleitung, was die neue Schulrätin, Frau Anja Möller, ebenfalls unter den Gästen, gerne vernommen haben dürfte. – Nachfolgend wurde den Gästen eine Dia-show aus dem Schulleben der Abschlussklassen dargeboten, bevor die Schulband einige Titel aus ihrem Repertoire – quasi als Appetithäppchen – aufführte. Denn nun folgte der Gang ans selbst hergestellte Büfett. Spätestens hier mussten jedem Gast die Augen aufgehen, erkennend, was diese Schüler zu leisten im Stande sind: eine ausgezeichnete Beköstigung und eine stets zuvorkommende Bedienung, die allen Wünschen entsprach. – Auch das ist Hauptschule.

Nach der einstündigen Essenspause ergriff der Schülersprecher, Malte Weitz, souverän das Wort und dankte in seiner Rede seinen Mitschülern für ihren guten Teamgeist, der stets dominiert habe, und allen Lehrkräften für die geleistete Arbeit, die es allen Schülern ermöglicht habe, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. An dieser Stelle bedankten sich auch die Klassensprecher bei Herrn Reuland (Hausmeisterei), Frau Junker und Frau Esser (Sekretariat), Frau Heine (Tanzlehrerin), Frau Pielen und Herrn Mathias (Schulleitung) und last but not least bei ihren Klassenleitungen: Frau Husmann, Frau Koch, Frau Fakesch und Herrn Rendenbach, die diesen Dank gerne erwiderten.

Einer Empfehlung folgend, nach dem Essen tausend Schritte zu tun, begaben sich nun reihenweise Paare aus den 10er-Klassen auf die Bühne, um nach einer unter Leitung von Vera Heine einstudierten Choreographie einen Paar-Formationstanz aufs Parkett zu legen, der die rund 250 Anwesenden begeisterte. Anmutig und mit großer Ausstrahlung tanzend, bewegten diese Jugendlichen nicht nur die elterlichen Herzen, sondern auch die aller Zuschauer, sodass sie um eine Zugabe nicht umhin kamen. Damit setzten sie ein deutliches Zeichen für ihre Leistungsfähigkeit, die ihnen ihre Schule ermöglichte zu entfalten.

Diesen Gedanken aufgreifend, stellte die seit 20 Jahren amtierende Schulleiterin, Frau Pielen, in ihrer fulminanten, das Publikum mitreißenden Rede dar, was die Hauptschule – trotz stiefmütterlicher Behandlung auf allen Ebenen – zu leisten im Stande ist und vollkommen zu Unrecht als ein zu vernachlässigendes Überbleibsel in der Schullandschaft abgestempelt wird. Damit sprach sie den Eltern und den meisten Gästen aus tiefster Seele und erntete reichlich Applaus von den vielen, die wissen, dass die oft an den Rand der Gesellschaft Gedrängten unversehens zu ihren unentbehrlichen Stützen werden, nimmt man ihre Stärken in den Fokus.

Bevor schließlich die Vergabe der Zeugnisse erfolgte, war Gelegenheit, die besten Schülerleistungen mit einem Gutschein zu prämieren und Zertifikate für die Teilnahme am Projekt „Building bridges“ (einer Kooperation mit zwei  rumänischen Schulen) zu vergeben.

Natürlich rühren in Momenten des Abschiednehmens Worte des Dankes an alle mit der Erziehung und Bildung ihrer Kinder Beteiligten zu Tränen; Gesten der Verbundenheit, Freude über Erreichtes, Fotostrecken als Zeichen der Erinnerung, besonders aber Wehmut vor der Trennung. Gut so! Denn hier nimmt Menschlichkeit wahre Gestalt an.

Bleibt „nur“ noch der Appell an die Schülerinnen und Schüler, ihren Traum zu leben.

 

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