Schulsozialarbeit an der GHS Zülpich

Ich bin für dich da...

  • wenn es in der Schule nicht gut läuft
  • wenn du Ärger Zuhause hast
  • wenn du Ärger mit MitschülerInnen hast
  • wenn du einen Unterstützer brauchst
  • wenn du sehr traurig bist
  • wenn du dich jemanden anvertrauen möchtest
  • wenn du Kummer hast und nicht mehr weiter weißt

Die Schulsozialarbeit ist grundsätzlich freiwillig und unterliegt der Schweigepflicht.

Wir finden gemeinsam eine Lösung! 

Karin Drewelow

Diplom-Sozialpädagogin

Tel: 02252-5298016

Büro Schulsozialarbeit - Raum E2

Montags-freitags: 7:30 Uhr - 15:30 Uhr und nach Vereinbarung


Beratungsangebot für Eltern und Erziehungsberechtigte

  • bei schulischen Problemen ihres Kindes
  • bei der Beantragung für das Bildungs- und Teilhabe-Paket
  • bei Erziehungsschwierigkeiten zuhause
  • zur Inanspruchnahme sonstiger Hilfen (Jugendamt, Erziehungsberatung etc.)
  • bei allgemeinen sozialen Problemen

Interview mit Frau Karin Drewelow

Frau Drewelow, Sie sind die Sozialarbeiterin in der Schule. Worin besteht ihre Aufgabe und ihre Arbeit?

Zu mir kommen Kinder, wenn sie Probleme haben. Das können ganz unterschiedliche sein: Streitigkeiten oder Unzufriedenheit in der Klasse oder auch Streitigkeiten mit der Nachbarklasse. Und dann haben sie bei mir die Möglichkeit, das loszuwerden, zu erzählen. Ich gebe dann Tipps oder Hinweise, was sie eventuell in dem Zusammenhang machen können. Oder ich biete meine Hilfe an, dass wir etwas gemeinsam tun können, damit es nicht mehr ständig zu solchen Streitigkeiten oder Unstimmigkeiten kommt. 

Und wie gut klappt das?

Das ist unterschiedlich. Manchmal klappt das relativ gut. Dann sind sie mit der Hilfestellung zufrieden und kommen nicht so schnell wieder. 

Aber es gibt durchaus Kinder, die öfter Hilfe benötigen und nicht ohne weiteres in der Lage sind, das nachhaltig zu klären bzw. auch einfach zu vergessen und einen Haken dran zu machen. Manche wollen immer und immer wieder über eine bestimmte Problematik sprechen und brauchen dann mehr Hilfe. 

Sind Sie so bisschen was wie die Mutter dieser Schule?

Ja, so werde ich schon mal gerne genannt. Sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer. Viele wollen mit mir reden. Es bleibt ja auch bei mir, wird nicht weiter erzählt. Das ist sehr wichtig für die Kinder. Natürlich gibt es auch gewisse Dinge, die kann ich nicht für mich behalten. Dann muss ich überlegen, wen ich dazu hole - aber das sage ich auch den Kindern vorher. 

Wie erfahren die Kinder eigentlich von ihnen, dass es Sie gibt und was Sie machen?

In der Regel erfahren sie es bereits am Tag der offenen Tür oder an unserem Kennenlern-Nachmittag zu Beginn eines jeden neuen Schuljahres. Da sind alle Eltern versammelt, einschließlich der neu in die Schule kommenden Kinder. Da stelle ich mich vor, sage etwas über meine Arbeit, auch etwas über die Schülerpaten, die in den 5. Klassen arbeiten, so dass eine enge Bindung entstehen kann. Dann fällt der Übergang von der Grundschule zu unserer Schule leichter.

Heißt das, dass jedes Kind in der Schule Sie kennt?

Ich denke schon. Was mir aber noch wichtiger ist: Ich selber kenne fast jedes Kind mit Namen und Vornamen. 

Was sind denn hier ihre größten Herausforderungen oder wo verzweifeln mitunter?

Das sind vor allem die Medien. Die Kinder sind überall in der Medienwelt unterwegs und haben oft noch nicht das entsprechende Alter, um zu wissen, wie sie damit kompetent umzugehen haben - mit Mobbing, Belästigungen, Beschimpfungen etc. Oft fehlt ihnen da auch der Rückhalt von den Eltern, dass sie sich vertrauensvoll an sie wenden könnten. Dann kommen sie oft zu mir. 

Wir überlegen in der Schule immer wieder, wo wir die Technik nutzen wollen, wo sie verfügbar sein soll und wo auf keinen Fall. In den Pausen werden z.B. immer wieder mit den Handys Aufnahmen gemacht, was häufig zu Reibereien führt. Das ist im Moment so das größte Problem. Und ein weiteres Problem ist auch, dass die Schüler weniger Konflikte austragen können bzw. über Streitigkeiten auch mal hinwegdenken können. Sie müssen auch erkennen lernen: Mit wem kann ich gut und mit wem kann ich weniger gut. 

Hat sich das soziale Miteinander in den letzten Jahren verändert?

Ich denke schon. Schüler bringen heute oft weniger soziale Kompetenzen mit. Deshalb ist es so gut, dass wir an der Schule ein soziales Training initiiert haben, weil wir sehen, dass auch ältere Schüler oft nicht mehr in der Lage sind, die Dinge unter sich zu regeln. Also sie brauchen ganz viel Unterstützung von außen.

Was gefällt ihnen an der Schule besonders gut - auch in Bezug auf ihre Arbeit?

Also ich mag jetzt Schule total. Ich bin hier unheimlich gerne. Ich finde wir haben ganz tolle Schüler. Die sind mir gegenüber nett, höflich, wissen halt auch, dass sie jederzeit zu mir kommen können. Ich bin hier eine verlässliche Größe, und das vermittle ich auch den Schülern: Wenn ihr mir vertrauen könnt, dann kann ich auch euch vertrauen. Das ist so ein wechselseitiges Miteinander. Bei mir haben sie einen Ort, wo sie sich einfach mal fallen lassen können und wo sie genau die Hilfe und Unterstützung bekommen, die sie gerne möchten.

Die GHS versteht sich ja auch als Lebens-Raum. Was bedeutet das?

Es bedeutet u.a. zu gucken, wie wir z.B. die Pausen gestalten, dass die Schüler die Möglichkeit haben, die Pausen individuell zu gestalten und bestimmte Angebote nutzen können. Und wir haben die Arbeitsgemeinschaften. Da wird gezeigt, welche Möglichkeiten es alles gibt, welche Hobbys oder welche berufliche Entwicklung könnte ich mal nehmen. Das ist vor allem für die größeren Schüler wichtig, die sich beruflich orientieren wollen? 

Ganz wichtig finde ich, dass wir sehr viel nach außen gehen, also nicht nur hier unser schulisches Leben leben, sondern beispielsweise ganz viele Praktika-Möglichkeiten anbieten. Also wir kooperieren sehr viel mit äußeren Stellen, so dass unsere Schüler vielseitig informiert werden und dann einfach sagen können: Ja, das ist noch mein Weg, den ich mal nach der 10. Klasse gehen könnte. Das ist uns ganz wichtig, und darin sind wir als Schule wirklich gut, ich würde sogar sehr gut.

Prävention gehört auch zu ihren Arbeitsthemen. Was tun Sie da genau?

Das ist extrem vielfältig. In der 8. Klasse z.B. betreue ich die Sexualerziehung mit. 

Dann haben wir das Thema Alkohol auf dem Plan. Da gibt es jedes Jahr einen so genannten “Alkohol-Parcours”, also umfassende Aufklärung zum Thema Alkoholkonsum im Sinne der Prävention, und auch das Thema Alkohol in der Schwangerschaft ist extrem wichtig in der 8. Klasse. 

In den fünften Klassen legen wir sehr viel Wert auf Medienprävention. Da haben wir eine gemeinsame Veranstaltung mit der Realschule und dem Gymnasium, einen Elternabend, wo die Eltern von unserer Spezialistin, Frau Hof, oder von der Kreispolizei Euskirchen informiert werden. Die kommen auch noch mal extra in die Klassen. 

Ganz neu haben wir jetzt die Baby-Bedenkzeit, wo wir die Schüler ein bisschen sensibilisieren wollen, was es bedeutet, schwanger zu sein und ein Baby zu haben. Was macht das mit dem Tagesablauf usw. Das ist dieses Jahr das erste Mal gestartet worden und richtig gut angekommen.

Dann haben wir natürlich die Schülerpaten für die 5. Klasse, die ich auch mit begleite. 

Wie sieht so ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Sehr unterschiedlich. Ich bin eigentlich fast immer die erste in der Schule. Das heißt, die Schüler haben morgens schon die Möglichkeit zu mir zu kommen, wenn es irgendwo hakt, wenn bereits ein Vorfall am Bus gewesen ist. Oder es gibt Schüler oder Schülerinnen, die neu eingegliedert werden - die kommen in der Regel auch zu mir, und ich begleite sie dann in die Schule. 

Dann werden viele Gesprächstermine vereinbart, d.h. die Kinder können auch mal während der Unterrichtszeit zu mir kommen. Das muss aber im Vorfeld abgeklärt werden. Ansonsten kommen sie regelmäßig nach Pausen und wollen viele Sachen mit mir besprechen. 

Dann ist ein Teil natürlich auch Teilnahme an Elterngesprächen. Am Elternsprechtag bin ich immer präsent. Ich nehme teil am Tag der offenen Tür, begleite nach wie vor ein bisschen die Arbeitsgemeinschaften mit, dass die Schüler bei mir alle gewünschten Informationen bekommen können. Das ist mir besonders wichtig, dass sie hier eine Struktur haben und auch immer wissen, so läuft der Tag ab und so verändern sich gewisse Dinge, damit sie nicht z.B. verzweifelt sind, weil sie z.B. nicht wissen, wie sie nach Hause kommen können. Manchmal werde ich in Klassen eingeladen zu Klassenratsgesprächen oder einzelnen Problematiken. Langeweile gibt es bei mir nicht. 

Haben Sie besten Dank für das Interview


Das Interview führte Falk Fischer