Zeitzeugenbesuch an der GHS-Zülpich

Autor Thomas Raufeisen berichtete vor Schülern von seiner Entführung in die DDR

Am Donnerstag, den 20.11.2025 besuchte Herr Thomas Raufeisen die Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs an der Schule. Er erzählte die Geschichte seiner Entführung in die ehemalige DDR durch seinen Vater. Dieser war als „Kundschafter des Friedens“ (als DDR Spion) in einer großen Firma in Hannover angestellt. Als er den Tipp bekam, dass er aufgeflogen war, floh er mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen unter dem Vorwand, den erkrankten Vater zu besuchen in die ehemalige DDR. Seine Familie ahnte nicht, dass dies eine Fahrt ohne Rückkehr werden sollte.

In vielen interessanten Geschichten zeichnete er ein sehr anschauliches Bild von seiner „Eingliederung“ in die DDR. Dazu las er stellenweise aus seinem Buch.

Sein volljähriger Bruder konnte zeitnah aus der DDR ausreisen. Nachdem sich abzeichnete, dass der Dank des „Vaterlandes“ für die Spionage das Leben in der nicht DDR lebenswert machte, kam es zur Planung eines Fluchtversuches. Für diesen Versuch kamen sowohl Thomas, als auch seine Mutter und sein Vater ins Gefängnis. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe von drei Jahren, konnte Thomas Raufeisen ausreisen. Seine Mutter folgte ihm einige Jahre später. Sein Vater verstarb unter mysteriösen Umständen in der Haft.

Die anwesenden Schülerinnen und Schüler verfolgten die Lebensgeschichte mit großem Interesse. Sie stellten viele Fragen zum Leben in der DDR und dem dort herrschenden System zu der Zeit.

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